SWR2 Dschungel | SWR2 extra: Traumzeit | Traumgast in der Machete: Gunda Wiegmann, Projektleiterin in Afghanistan | Südwestrundfunk (SWR 2) | 27.12.2010

Die 32 jährige Gunda Wiegmann, eine promovierte Politologin, ist schon viel herumgekommen in der Welt, vor allem in der ehemaligen Sowjetunion und – besonders intensiv und folgenreich - in Afghanistan. Sie hat für die Deutsche Welthungerhilfe in Kabul und  bei verschiedenen Ministerien in Kabul und Berlin gearbeitet, den EU-Sondergesandten in Afghanistan beraten und Gutachten erstellt. Heute betreut sie für eine NGO drei Projekte im Norden des Landes.


Nebenbei folgt Gunda Wiegmann zusammen mit ihrem Freund Jean Amat Amoros aber auch ihrer persönlichen Vision: seit gut einem Jahr verkauft sie in ihrem Onlineshop „Gundara“ Lederwaren aus Afghanistan, handgefertigte Taschen aus Ziegenleder. „Die Afghanen“, meint Gunda Wiegmann, „sind sehr gute Handwerker und Händler, und wenn man ihnen helfen will, muss man da ansetzen“. Und so sorgt sie für die Kundschaft in Europa und ihre afghanischen Produzenten für eine hohe Qualität der Ware.
Gundara versteht sich als ein soziales Unternehmen, d.h. sie und ihr Freund machen zwar auch Profit, aber ca. 30 Prozent des Verkaufspreises gehen an die Produzenten. Mit diesem Laden für Waren „Made in Afghanistan“ möchte Gunda Wiegmann zeigen, „dass selbst aus einem so kriegszerstörten Land schöne Dinge wie Ledertaschen kommen“. Und sie verwirklicht ihre Vorstellungen von Nachhaltigkeit, nämlich etwas zu schaffen, was sich schon bald selbst finanzieren kann und bei dem die Afghanen einen großen Teil der Verantwortung selber tragen. Mittlerweile wurde das Warenangebot erweitert und auch der Produzentenkreis. Eine Vision wird immer mehr Wirklichkeit.

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