Dieses antike Turkmenen-Teppich aus dem Qarqin-Distrikt im Norden Afghanistans ist ein kulturell bedeutendes Textil, das über 100 Jahre alt ist und das reiche Erbe des turkmenischen Volkes in der Region repräsentiert.

Geschichte und Herkunft
Turkmenische Teppiche blicken auf eine jahrhundertelange Tradition zurück, wobei die Webkunst ihren Ursprung bei den alten Nomadenvölkern Zentralasiens hat. Qarqin, das im Norden Afghanistans nahe der Grenze zu Turkmenistan und Usbekistan liegt, wurde durch seine strategische Lage an historischen Handelsrouten zu einem bedeutenden Zentrum für diese handwerklichen Künste. Teppichweberei war ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens und diente sowohl praktischen Zwecken wie bei Zelt- und Gebetsteppichen als auch als kulturelle Symbole und Identitätsmarker.

Gestaltungsmerkmale und Bedeutung
Turkmenische Teppiche, einschließlich derer aus Qarqin, zeichnen sich durch fachkundige handgeknüpfte Wollverarbeitung, ein tiefes Rot und Stammesmotive aus, die für jeden Stamm einzigartig sind. Die Muster dienen als Stammeskennzeichen und stehen oft für Abstammung, sozialen Status und lokale Ereignisse. Die Teppiche vereinen Einflüsse aus persischen, afghanischen und chinesischen Designtraditionen, bleiben aber durch ihre Symbolik und Technik unverwechselbar.

Kultureller und künstlerischer Wert
Ein antiker Qarqin-Turkmenenteppich ist weit mehr als nur ein Bodenbelag – er verkörpert Jahrhunderte von Tradition, Kunstfertigkeit und Widerstandskraft. Solche Teppiche waren zentral bei Familienzeremonien und Mitgiftgaben und wurden ab dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zu begehrten Exportartikeln nach Europa und Asien. Ihre Kunstfertigkeit wird von der UNESCO auf der repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit anerkannt. Die Verwendung von natürlicher Wolle und pflanzlichen Farbstoffen ist ein Zeugnis für nachhaltige Praktiken und über Generationen weitergegebenes Wissen.